Was genau ist MSM überhaupt? Wir haben das Wundermittel “MSM” unter die Lupe genommen.
Methylsulfonylmethan, kurz MSM, wird bei Gesundheitsexperten und der Öffentlichkeit immer beliebter. Der organische Schwefel soll Schmerzen lindern und das Wohlbefinden steigern. Von Anwendungsbereich bis Wirkung: Wir haben das angebliche Wundermittel “MSM” unter die Lupe genommen.
Denken wir an Schwefel, kommen uns zunächst keine guten Assoziationen in den Sinn. Doch seit geraumer Zeit ist immer wieder von organischem Schwefel bzw. Methylsulfonylmethan (MSM) die Rede, wenn es um verschiedene Schmerztherapien und Behandlungen von Krankheiten geht.
Was genau ist MSM überhaupt?
Die Abkürzung MSM steht für die organische Verbindung Methylsulfonylmethan. Die besteht zu etwa ein Drittel aus Schwefelatomen und liefert somit dem Körper von Menschen und Tieren sowie Pflanzen das Element Schwefel. Als Bestandteil der Aminosäuren Cystein und Methionin sorgt MSM zudem dafür, dass der Körper mit wichtigen Proteinen versorgt wird, die für zahlreiche Stoffwechselfunktionen benötigt werden.
Schwefel und seine verschiedenen Funktionen im Körper
Schwefel ist ein Mineralstoff, der in zahlreichen Proteinen und Enzymen enthalten ist, die für uns lebensnotwendig sind. Das Mineral kommt nach Kalzium und Phosphor am dritthäufigsten im menschlichen Körper vor, fast die Hälfte davon befindet sich im Muskelgewebe sowie in der Haut und den Knochen. Schwefel ist an zahlreichen essentiellen Stoffwechselvorgängen beteiligt – ohne ihn können Zellen, Gewebe und Organe nicht richtig funktionieren. Zudem wird Schwefel für die Herstellung von Kollagen benötigt, das wiederum für Knorpel, Haut und Bindegewebe zuständig ist.
In der Regel ist unser Bedarf an Schwefel durch die Nahrung gedeckt. Der Mineralstoff kommt zum Beispiel in vielen eiweißreichen Lebensmitteln und tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern, Käse und Milch vor. Auch Hülsenfrüchte und Gemüse wie Paprika, Brokkoli, Gurke, Zwiebel und Knoblauch sind stark schwefelhaltig. Dennoch kann es zu einer Unterversorgung kommen, da zum Beispiel Hitze während der Zubereitung den MSM-Gehalt von Lebensmitteln stark reduziert.
MSM Schwefel zur Linderung von Schmerzen
Im Fall einer Unterversorgung sollen MSM Kapseln oder Pulver dafür sorgen, den Schwefelhaushalt wieder aufzufüllen. Als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen soll der Wirkstoff im menschlichen Körper eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung haben.
Die Schwefelverbindung soll angeblich zahlreiche Beschwerden lindern können. Dazu zählt zum Beispiel Arthritis und Arthrose der Gelenke, Entzündungen der Gelenke, rheumatische Beschwerden aller Art, Sportverletzungen, schlechte oder zu langsame Wundheilung, Infekte sowie verschiedene Allergien wie Heuschnupfen. Ganz nebenbei soll MSM auch noch gegen brüchige, glanzlose Haare und rissige Nägel helfen. Doch wie soll das Ganze überhaupt funktionieren?
Unser Körper ist aus Eiweißstrukturen aufgebaut, die aus sogenannten Peptidketten bestehen, die wiederum in verschiedene Aminosäuren aufgespalten werden können. Heißt: Haut, Nerven, Blut, Knorpel, Gewebe und alle Organe werden aus Proteinen gebildet. Ihre Zellen müssen ständig gebildet, repariert und regeneriert werden. Hier kommt der Schwefel ins Spiel, denn der sorgt im Körper dafür, dass beschädigte oder schmerzende Gewebestrukturen geheilt werden. MSM begünstigt nämlich nicht nur die Durchblutung des Körpers und sorgt dafür, dass sich die Muskeln entkrampfen können, sondern fördert auch die körpereigene Produktion von entzündungshemmenden Hormonen wie Cortison.
MSM und Allergien
Besonders wirksam soll MSM im Kampf gegen verschiedene Umwelt- und Nahrungsmittelallergien sein. Die chemische Verbindung soll nachweislich gegen Symptome wie juckende Augen, Niesen, Kurzatmigkeit oder eine laufende Nase helfen. Wie? Bei Allergien treten häufig verschiedene Entzündungen im Körper auf. MSM soll durch seine anti-entzündliche und antioxidative Wirkung diese Entzündungen verringern, indem es sich an die Schleimhaut bindet und dadurch das Allergen blockiert.
MSM bei Muskelschmerzen und zur Fitnesssteigerung
Aufgrund eben dieser entzündungshemmenden Eigenschaft wird vor allem Sportlern und Fitnessjunkies eine Einnahme von MSM empfohlen. Die chemische Verbindung soll nach intensiven Trainingseinheiten Muskelschmerzen sowie Muskelkater reduzieren und die fasrigen Gewebszellen in den Muskeln, die während des Workouts entstehen, reparieren.
Neben den entzündungs- und schmerzlindernden Eigenschaften soll MSM zudem beim Abnehmen helfen. Denn Schwefel kurbelt den Stoffwechsel, insbesondere den Eiweißstoffwechsel an, was zum Schmelzen von Fettdepots führen soll. Dennoch sollte unbedingt bedacht werden, dass MSM, wie so viele andere Abnehmprodukte, kein Wundermittel ist. Ohne eine Ernährungsumstellung und Sport ist auch in diesem Fall kein Gewichtsverlust möglich. Schwefel kann lediglich unterstützend beim Abnehmen wirken.
Alle MSM Wirkungen auf einen Blick
- Stärkung des Immunsystems
- Fördert Eiweißproduktion
- Hilft gegen Allergien
- Unterstützt die Verdauung & hilft bei Magen- und Darmproblemen
- Fördert die Gelenk- und Knorpelregeneration
- Unterstützt die Gehirnfunktion
- Beflügelt die Vitaminaufnahme
- Positive Auswirkungen auf Krebs und Diabetes
- Entgiftet den Körper
- Hilft bei Sodbrennen
- Hilft gegen Entzündungen
MSM Forschung steckt noch in den Kinderschuhen
Aktuell sind bisher keine Nebenwirkungen von MSM bekannt. Zu viel organischer Schwefel im Körper wird einfach wieder ausgeschieden, was etwa 12 Stunden dauert. Auch ein Anzeichen dafür, dass sich der menschliche Körper an die Einnahme von MSM gewöhnt, gibt es bislang nicht. DENNOCH: MSM und seine schmerzstillenden Eigenschaften sind noch ziemlich unerforscht. Vor einer Einnahme wird auf jeden Fall dazu geraten, den Hausarzt aufzusuchen, um mit ihm die Wirkung von MSM abzuklären.
Noch mehr Informationen zum Thema MSM findet ihr beim Zentrum der Gesundheit.
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