Vom Opfer zum Schöpfer – Wie Meditation das Gehirn beeinflusst

© Tanja Seehofer
Je mehr du dir bewusst machst, was du brauchst, was du fühlst, was dir fehlt, welche Bedürfnisse du hast, desto mehr wirst du deine inneren Programme und Überzeugungen verändern können. Je mehr Programme und Überzeugungen du veränderst, desto mehr wirst du zum Schöpfer – getreu dem Credo „Ich erhalte was ICH bin“.
Wir haben es selbst in der Hand, denn anders als Tiere, können wir mit unserem Gehirn und unserer Willenskraft bewusste Entscheidungen treffen.
Es gibt drei verschiedene Bereiche im menschlichen Gehirn, die sich im Laufe der Jahrtausende entwickelt haben: das Reptiliengehirn (Stammhirn), das Limbische System und das Großhirn.
Das Reptiliengehirn steuert die körperlichen Vorgänge, wie das Atmen, die Hormone, den Kreislauf und das Immunsystem. Auch unsere angeborenen Instinkte und Triebe werden von dieser Schicht gesteuert, ebenso Kampf- und Fluchtverhalten.

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Die Großhirnrinde (Cortex) ist für unser Denken, Planen und Wollen zuständig und beim Menschen stärker ausgebildet als beim Tier, das seinen Instinkten folgt. Der Präfrontalcortex erlaubt es uns, uns mit Kraft unseres Willens über unsere Körpersignale hinwegzusetzen. Oftmals zu unserem Nachteil, wenn wir z.B. mit Fieber dennoch zur Arbeit gehen. Die Fähigkeit willentlich zu entscheiden, kann aber auch ein Vorteil sein. Anders als Tiere können wir uns ganz bewusst für etwas entscheiden, z.B. dafür, achtsam im Hier und Jetzt zu sein.
Hirnforschung und Meditation: Faszinierende Einblicke mit neuer Technik
Seit im Jahr 2000 in den USA die erste Forschungen mit funktioneller Magnetresonanztomografie veröffentlicht wurden, ist Meditation auch ins Interesse der Forschung geraten. Auch die „Society for Meditation and Meditation Research e.V.“ (SMMR), ein gemeinnützig anerkannter Verein mit Sitz in Köln, ist bemüht, neueste Erkenntnisse aus der Meditationsforschung zu vermitteln. Eine zentrale Rolle spielt darüber hinaus das „Mind and Life Institute“, das auf dem Austausch zwischen religiösen Traditionen und Wissenschaftlern basiert. Der Dalai Lama wirkt hier als treibende Kraft mit und erzielte in enger Zusammenarbeit mit wichtigen Hirnforschern, wie z.B. Richard Davidson oder Wolf Singer, eine große Breitenwirkung für das Thema.
Mit Hilfe neuester wissenschaftlicher Methoden, wie der Messung des regionalen cerebralen Blutflusses (rCBF), der Magnetresonanz-Tomographie (MRT), der Elektroenzophalographie (EEG) und der Magnetoenzephalographie (MEG) ist die Hirnforschung heute in der
Lage, die umfassende Wirkung von Meditation auf das menschliche Gehirn zu untersuchen und nachzuvollziehen. Besonders sich die Forschungsteams daran interessiert, zu untersuchen, wie sich die Meditation auf die Fähigkeit auswirkt, besser mit Stress umzugehen und die Aufmerksamkeit zu erhöhen.
Forschungen zu den Gehirnaktivitäten tibetischer Mönche
2008 belegte Richard Davidson bei tibetischen Mönchen größere Aktivitäten im linken Stirnhirnlappen, der als das Zentrum der Persönlichkeit gilt und auch Motorik, Sprache, Motivation, Aufmerksamkeit & Entscheidungsfindung und Impulskontrolle kontrolliert. Davidson zeigte auf, dass die Gammawellen der Mönche mehr als 30-mal stärker ausgeprägt waren als bei einer Kontrollgruppe. Gammawellen (100-38 Hz) sind jene Hirnwellen, die mit Spitzenleistungen, starker Konzentration sowie mystischen und transzendenten Erfahrungen in Verbindung gebracht werden.

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Meditieren statt büffeln? Eine gute Idee, denn die Ergebnisse der Hirnforschung zeigen, dass Achtsamkeit und Konzentrationsfähigkeit bereits nach kurzen Meditationseinheiten gesteigert werden können. Es ist also hilfreich, vor einer Prüfung nicht bis zum Umfallen zu lernen, sondern lieber kleine Meditationseinheiten einzulegen.


Sie unterrichtet Yogaklassen, Retreats, Workshops sowie Weiterbildungen im In- und Ausland und ist erfolgreiche Autorin der Bücher “Yin Yoga des Herzens” und “Yoga gegen Burnout – gelassen und selbstsicher im Stress”.
„Wie heilsam und schön ist es doch im Leben, sich selbst zu begegnen …“ Was genau damit gemeint ist, lernte sie auf sehr unsanfte Weise kennen. Nach einem tiefen Burnout und einer schweren Depression erfuhr sie auf ihrem Weg zur Heilung wie sehr Yoga – vor allem Yin Yoga und Vipassana Meditation – den Weg zur Gesundung beeinflussen. Sie kündigte nach 19 Jahren ihren Job als Casterin bei einer sehr bekannten Filmproduktion München und widmete sich ganz dem Yoga mit Schwerpunkt YIN YOGA, Yoga Nidra, Burnout-Prävention, Meditation und Stressmanagement. Tanja ist Ausbilderin im Fachbereich „Restoratives Yoga und Yoga Nidra“ und leitet Yin Yoga Teacher Trainings in Deutschland, Österreich, Schweiz. Ebenso wirkt sie als Yogacoach bei Filmproduktionen mit.
Direkt zur Homepage von Tanja Seehofer: www.tanjaseehofer.de
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