Eine tomatenreiche Ernährung reduziert das Hautkrebsrisiko um 50 Prozent, wie eine Untersuchung der Ohio State University zeigte. Die Forschungsarbeit stellt erneut heraus, wie eine gezielte Ernährung das Krebsrisiko beenflussen kann. Zwar scheint das Carotinoid Lycopin einer der Hauptwirkstoffe zu sein, doch weiss man, dass eine Nahrungsergänzung mit Lycopin nicht annähernd so gut als Hautschutz wirkt wie der Verzehr einer kompletten Tomate. Wenn Sie also Ihre Haut gegen Hautkrebs schützen möchten, essen Sie so viele carotinoidreiche Gemüse wie nur möglich.

Hautkrebs – Tomaten und andere carotinoidreiche Lebensmittel schützen
Zu den wichtigstens Risikofaktoren von Hautkrebs gehört das übermässige “Braten” in der Sonne bis hin zum Sonnenbrand. Der sog. nicht-melanotische Hautkrebs zählt dabei mit 1,3 Millionen Neudiagnosen allein im Jahr 2012 (in Deutschland) zu den häufigsten Krebsformen. Davon gehen 80 Prozent auf das Konto des Basalzellkarzinoms. Die übrigen 20 Prozent zählen zum Plattenepithelkarzinom.
Zwar zählen die nicht-melanotischen Hautkrebsformen im Gegensatz zum Melanom (Schwarzen Hautkrebs) zu jenen Krebsformen mit niedriger Sterblichkeitsrate. Die finanzielle Belastung für die Gesundheitssysteme ist jedoch hoch, da jeder Hautkrebs behandelt werden will. Allein in den USA betragen die Kosten dafür rund 8,1 Milliarden Dollar mit steigender Tendenz.
Um diese Kosten zu senken veröffentlichte das Amerikanische Gesundheitsministerium eine Handlungsaufforderung, die dazu dienen soll, Massnahmen zur Prävention von Hautkrebs zu finden. Infolgedessen widmeten sich Forscher verstärkt alternativen Methoden – darunter auch spezielle Ernährungsformen – die zum Schutz vor Hautkrebs eingesetzt werden könnten.
Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass der Verzehr von Tomatenmark Sonnenbrand vorbeugen kann (wir hatten hier berichtet: Tomaten als Hautschutz), und dass es vermutlich die Carotinoide in den Tomaten sind, die für diesen Effekt verantwortlich sein könnten. Bei Carotinoiden handelt es sich um pflanzliche Farbstoffe, die sich in die Haut des Menschen einlagern und dort vor der schädigenden UV-Strahlung schützen.
Carotinoide in Tomaten schützen vor UV-Strahlung
Zu den Carotinoiden zählen beispielsweise das Lycopin aus Tomaten, das Betacarotin aus Möhren, das Astaxanthin aus speziellen Algen oder auch das Crocetin aus dem Safran.
Lycopin, das Carotinoid in Tomaten, scheint das wirksamste Antioxidans aus dieser Farbstofffamilie zu sein”, erklärt Jessica Cooperstone, Wissenschaftlerin am Department of Food Science and Technology an der The Ohio State University und Co-Autorin der weiter unten vorgestellte Studie vom Juli 2017.
In einer der älteren Studien zeigte sich ferner, dass die Einnahme von Lycopin in Form einer Tomate sehr viel wirkungsvoller zur Vorbeugung von Sonnenbrand ist als die Einnahme einer Nahrungsergänzung aus dem isolierten und konzentrierten Lycopin. Daher geht man davon aus, dass die Wirkung nicht allein auf das Lycopin zurückgeführt werden kann, sondern auf noch viele weitere Stoffe in der Tomate, die alle zusammen zum hautschützenden Effekt des Gemüses beitragen.
In einer aktuellen Studie nun, die im Juli 2017 im Journal Scientific Reports veröffentlicht und von Tatiana Oberyszyn – Professorin an der Ohio State University – und ihrem Team durchgeführt wurde, überprüfte man, welche Tomatensorte am besten vor Hautkrebstumoren schützen könnte – rote Sorten oder orangefarbene Tomaten. Auch wollte man wissen, ob Männer wie Frauen gleichermassen auf das Schutzpotential von Tomaten reagierten.
Tomaten reduzieren Hautkrebsrisiko um 50 Prozent
Die Studie wurde an Mäusen durchgeführt, deren Ernährung über 35 Wochen hinweg zu 10 Prozent aus Tomatenpulver bestand und die sehr viel in der Sonne waren. Die Tiere bekamen um 50 Prozent seltener Hautkrebs als die Kontrollgruppe, die kein Tomatenpulver erhalten hatte. Allerdings war dieser Unterschied nur bei den männlichen Tieren zu sehen, nicht bei den weiblichen. Dies – so die Forscher – könne jedoch daran liegen, dass männliche Mäuse generell schneller und aggressiveren Hautkrebs entwickeln als weibliche Mäuse.
Wir müssen also immer auch das Geschlecht in unsere Überlegungen mit einbeziehen und daran denken müssen, dass Massnahmen bei Männern und Frauen unterschiedlich gut anschlagen können”, erklärt Prof. Oberyszyn.
Orangene Tomaten schützen besser als rote Tomaten vor Hautkrebs
Männliche Tiere nun, die das Tomatenpulver erhielten, bekamen nicht nur seltener Hautkrebs. Auch jene Tiere, die Tumoren bekamen, hatten weniger Tumoren – insbesondere, wenn sie orangefarbene Tomaten assen – als dies in der Kontrollgruppe der Fall war. Orangefarbene Tomaten scheinen die entsprechenden Wirkstoffe in besserer Bioverfügbarkeit zu enthalten.
Alternative Methoden für den Schutz des Körpers – z. B. in Form bestimmter Lebensmittel – scheinen somit gut zu funktionieren. Natürlich sind Lebensmittel keine Arzneimittel, doch können sie höchstwahrscheinlich im Laufe des Lebens die Entwicklung von gewissen Krankheiten beeinflussen”, so die Studienleiterin.
Quellen
- Jessica L. Cooperstone et al.Tomatoes protect against development of UV-induced keratinocyte carcinoma via metabolomic alterations. Scientific Reports, 2017, (Tomaten schützten vor Entwicklung UV-induzierten Hautkrebses über Stoffwechselveränderungen)
- Ohio State University. “Diet rich in tomatoes cuts skin cancer in half in mice: Discovery builds on previous evidence of cancer-prevention benefits.” ScienceDaily, 13. Juli 2017, (Ernährung, die reich an Tomaten ist, reduziert Hautkrebsrisiko bei Mäusen um die Hälfte: Entdeckung bestätigt frühere Belege zu Vorteilen in der Krebsprävention)
Ihre Ausbildung zum ganzheitlichen Ernährungsberater
Gesunde Ernährung ist Ihre Leidenschaft? Sie lieben die basenüberschüssige, naturbelassene Ernährung? Sie möchten gerne die Zusammenhänge zwischen unserer Nahrung und unserer Gesundheit aus ganzheitlicher Sicht verstehen? Sie wünschen sich nichts mehr als all Ihr Wissen rund um Gesundheit und Ernährung zu Ihrem Beruf zu machen?
Die Akademie der Naturheilkunde bildet Menschen wie Sie in 12 bis 18 Monaten zum Fachberater für holistische Gesundheit aus. Wenn Sie mehr über das Fernstudium an der Akademie der Naturheilkunde wissen möchten, dann erfahren Sie hier alle Details sowie Feedbacks von aktuellen und ehemaligen TeilnehmerInnen.
Hinweis zu Gesundheitsthemen
Diese Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschliesslich für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung der Angaben entstehen. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker.