Studien zur MSM Wirkung und Anwendung – MSM in der Krebsforschung

Studien zur MSM Wirkung und Anwendung – MSM in der Krebsforschung

Organischer Schwefel – Methylsulfonylmethan

Der organische Schwefel gilt in der alternativen Medizin unter anderem als natürliches Antioxidans und Schmerzmittel – es soll für viele Zwecke zum Einsatz kommen können. Die wissenschaftliche Wirkungsweise ist jedoch nicht vollständig geklärt, weshalb es unter Experten viele Kontroversen gibt. Dennoch gibt es mittlerweile neben Heilpraktikern vereinzelt auch Ärzte, die MSM als Nahrungsergänzungsmittel empfehlen. Wissen sollte man, dass es sich nicht um einen Ersatz für wichtige Medikamente handelt. Die Einnahme soll im Gegensatz zu vielen chemischen Mitteln aber nur wenig Nebenwirkungen nach sich ziehen. Der menschliche Körper besteht zu 0,2 Prozent aus Schwefel – es handelt sich also um eine natürliche Substanz, die oft auch mit dem Ziel einer Entgiftung eingesetzt wird. Doch was steckt wirklich dahinter?

Was ist Organischer Schwefel?

Unter organischem Schwefel oder MSM Schwefel versteht man die Substanz Methylsulfonylmethan oder auch Dimethylsulfon. Es handelt sich also um eine organische Schwefelverbindung, die der Stoffklasse der Sulfone zugeordnet wird. Die organische Substanz kommt auf natürliche Weise im menschlichen und tierischen Körper vor. Auch in pflanzlichen Organismen tritt Dimethylsulfon auf. Der Mensch nimmt den organischen Schwefel MSM durch seine Ernährung zu sich. Kuhmilch beispielsweise bringt eine recht hohe Konzentration von 3,3 ppm mit.

Auch in Kaffee stecken 1,6 ppm. Da organischer Schwefel eine Reihe von chemischen und pharmakologischen Eigenschaften aufweisen kann, wird er vielfach als Nahrungsergänzung in Form von MSM Kapseln oder Pulver genutzt. Diverse Forscher haben es sich zur Aufgabe gemacht die Wirkung und Funktionsweise von Methylsulfonylmethan zu untersuchen. Mittels tierischer Versuche und Studien am Menschen soll die biologische und medizinische Bedeutung analysiert werden. Auch bei Pferden kommt es zum Einsatz. Die Anwendung von MSM zur Verbesserung der Gesundheit ist von offizieller medizinischer Seite allerdings bisher nicht anerkannt.

In der Literatur gibt es sehr viele Erfahrungsberichte und Hinweise darauf, dass ein Einsatz bei Schmerzen, Gelenkproblemen, chronischen Beschwerden, Allergien oder entzündlichen Reaktionen möglich sein könnte. Des Weiteren gibt es Methylsulfonylmethan auch als Gel. Die äußerliche Anwendung soll bei Sportverletzungen helfen. Studienberichte und Untersuchungen deuten auf eine vielfältige Anwendungsmöglichkeit hin. Hersteller dürfen jedoch von Seiten der Europäischen Kommission keine gesundheitsbezogenen Angaben oder Versprechungen machen.

Eine Wirkungsweise ist nicht bewiesen. Manche Stimmen lassen verlauten, dass ein Einsatz nicht notwendig ist, wenn keine Mangelerscheinungen durch die Ernährung vorliegen. Häufig wird MSM auch in Kombination mit Glucosamin gereicht.

Zusammensetzung von Methylsulfonylmethan – MSM Kapseln

Im Regelfall steckt in einer MSM Kapsel nichts anderes als reines Methylsulfonylmethan. Es gibt jedoch Studien, die auf eine verbesserte Wirkung in Kombination mit Glucosamin bei Arthrose hindeuten. In einer Humanstudie mit 118 Patienten wurde beobachtet, dass durch das genannte Kombipräparat bei der Knorpel Struktur eine neue Flexibilität nachgewiesen werden konnte. Näheres zur Studie im passenden Abschnitt. Die bezugnehmende Studie wurde im Anhang verlinkt. Kapseln bestehen in der Regel aber noch aus folgenden Stoffen – insbesondere Füllstoffen:

 

  • Methylsulfonylmethan
  • Cellulose
  • Trennmittel wie Natriumcarboxymethylcellulose
  • Reisextrakt
  • Überzug aus Hydroxypropylmethylcellulose

Organischer Schwefel als Nahrungsergänzung

Als Nahrungsergänzung kann organischer Schwefel vor allem online gekauft werden. Vereinzelt bieten auch Reformhäuser oder Drogerien MSM Pulver und Tabletten an. Es dient nicht als Ersatz für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Die Einnahme soll dem Körper lediglich zusätzlich Schwefel und Methylgruppen zuführen.

Als lebenswichtiges Element und funktionaler Bestandteil vieler Aminosäuren ist MSM unter anderem an der Proteinbildung beteiligt. Bei der Aminosäure Cystein beispielsweise wirkt der organische Schwefel an vielen Prozessen mit. Auch Enzyme und wichtige Hormone enthalten von Natur aus Schwefel. Man sollte genau auf die Herkunft der Methylsulfonylmethan Präparate achten. Ein Zusatz unnötiger Träger- und Füllstoffe sowie unnatürlicher Bestandteile sollte vermieden werden.

Studien zur MSM Wirkung und Anwendung

Generell wird das Pulver und auch die MSM Kapsel zur Verhinderung, beziehungsweise dem Ausgleich eines Schwefelmangels im Körper eingesetzt. Dabei sollte die vom Hersteller angegebene empfohlene Verzehrmenge nicht überschritten werden. Der Geschmack von MSM Pulver ist sehr bitter und unangenehm. Sollte eine Einnahme dahingehend problematisch sein, können Kapseln die bessere Wahl darstellen.

Diverse Studien und wissenschaftliche Untersuchungen haben sich mit dem medizinischen Einsatz von organischem Schwefel beim Menschen beschäftigt. Bislang gibt es noch keine Zulassung als Medikament. Beweise für eine Notwendigkeit oder Wirksamkeit sind von Seiten der schulischen Medizin bisher nicht gegeben.

Dennoch deuten einige Studien auf einen potentiellen Einsatz als Alternative zu zahlreichen Medikamenten hin. Ähnliches gilt bereits für Nahrungsergänzungen und Superfoods wie der Acai Beere, Astaxanthin oder Hagebuttenpulver. Solange eine Wirksamkeit nicht bewiesen ist, dürfen keine Heilversprechen gemacht werden.

Etwa die Hälfte des im Körper befindlichen Schwefels lässt sich in den Muskeln, der Haut und den Knochen ausmachen. Eine Funktion hat es bei der Kollagen Herstellung und als Baustein für Haut, Bindegewebe und Knorpel. MSM wird über den Darm aufgenommen und im Körper verwertet. Überschüssige Mengen werden über den Urin ausgeschieden. Eine Mitwirkung an den Aminosäuren Methionin und Cystin soll durch Untersuchungen ebenfalls nachgewiesen worden sein.

Einsatz bei Arthrose?

Bereits angedeutete Studie des Department of Clinical Pharmacology and Therapeutics aus dem Jahre 2004 – Indien beschäftigte sich mit dem Einsatz von Methylsulfonylmethan und Glucosamin bei Arthrose. Eine Gruppe von 118 Patienten nahm an den Humanstudien teil. Über einen Zeitraum von 12 Wochen wurde täglich 1500 mg organischer Schwefel oder 1500 mg Glucosamin verabreicht.

Ein anderer Teil der Gruppe bekam ein Präparat, dass aus einer Kombination der beiden Stoffe bestand. Auch eine Placebo Gruppe nahm zur Kontrolle der Studie an der Untersuchung teil. Das Schmerzempfinden, Entzündungen und Schwellungen der Gelenke wurden daraufhin regelmäßig kontrolliert.

Hierzu wurden die Patienten auch befragt. Nach 12 Wochen konnte bei der MSM Gruppe eine Reduzierung des Schmerzempfindens um 52 Prozent beobachtet werden. In der Glucosamin-Gruppe sank das Schmerzempfinden sogar um 63 Prozent. Die Gruppe, die das Kombi-Präparat bekam konnte aber einen um 79 Prozent niedrigeren Schmerzwert erzielen. Auch die Schwellungen und Entzündungen verringerten sich um diesen Wert. Diese Studie ist wie bereits beschrieben jedoch nicht medizinisch bestätigt.

Zitiert man das Ergebnis der Studie, so heißt es:

Glucosamin, MSM und ihre Kombination erzeugten eine analgetische und entzündungshemmende Wirkung bei Osteoarthritis. Die Kombinationstherapie zeigte eine bessere Wirksamkeit bei der Verringerung von Schmerzen und Schwellungen sowie einer Verbesserung der funktionellen Fähigkeiten der Gelenke als die einzelnen Wirkstoffe für sich.

Organischer Schwefel in der Schmerztherapie Forschung

Daraus lässt sich schließen, dass MSM gegen Schmerzen eine Wirksamkeit haben könnte. Da hier weitreichendere Untersuchungen fehlen ist dies allerdings nicht mit Sicherheit zu sagen und vom Gesetzgeber auch nicht als gesundheitsbezogene Aussage zugelassen. Andere Studien lassen des Weiteren Rückschlüsse auf eine antioxidative Wirkung zu.

Glutathion gilt als stärkster Antioxidans im menschlichen Körper. Weist der Körper einen Schwefelmangel auf, so erschwert dies die Arbeit des Stoffes Glutathion. Um oxidativen Stress zu verringern sind antioxidative Stoffe im Körper behilflich.

Eine zusätzliche Einnahme von Vitamin C wird bei MSM deshalb häufig auch empfohlen. Viele Obstsäfte weisen einen hohen Vitamin C Anteil auf. In Kombination mit Vitamin C kommt es so auch dem Immunsystem zugute.

Die im Jahre 2012 an der Islamic Azad University-Ardabil durchgeführte Studie hat sich mit der antioxidativen Kapazität befasst. Bei einer 10-tägigen Einnahme soll laut der Studie eine Verringerung des muskulären Schadens nach Laufen und sportlicher Betätigung aufgrund der antioxidativen Fähigkeit von MSM beobachtet worden sein.

Ebenfalls untersucht wurde der Einsatz bei Knieschmerzen. Zweimal täglich wurden 3 g MSM gereicht. Es konnte auch hier eine Verbesserung der Schmerzsymptome beobachtet werden. Eine Langzeitwirkung wurde nicht bestätigt. Die potentielle klinische Anwendung wird jedoch weiter untersucht.

Forscher von der Universität in Kalifornien veröffentlichten ebenfalls im Jahre 2007 eine Studie, die beobachtet haben soll, dass MSM vor Knorpelabbau schützen könnte und Entzündungen infolge von arthritischen Beschwerden reduziert werden könnten. Informationen zu den Studien finden sich am Ende dieses Artikels. Es gibt übrigens auch anorganischen Schwefel.

MSM in der Krebsforschung

Auch in der Krebsforschung findet organischer Schwefel seinen Einsatz. Positive Ergebnisse wurden bisher nicht erzielt, jedoch gab es auch hier Studienergebnisse, die zumindest Hoffnung machen. Patrick McGean, welcher Leiter der Cellular Matrix Study war beschäftigte sich intensiv mit einem möglichen Einsatz.

Durch eine Sauerstoffanreicherung des Gewebes und des Blutes könnte eine Hemmung von Krebszellen möglich sein – so der Forscher. Dies begründet er damit, dass sich Krebszellen in einer sauerstoffreichen Umgebung nicht optimal vermehren können. Weitere Studien deuten darauf hin, dass MSM zumindest eine unterstützende Rolle in der Krebstherapie einnehmen könnte. Eine dieser Studien ist im Anhang verlinkt.

Einsatz von organischem Schwefel zur Entgiftung des Körpers?

Der Einsatz beim Abnehmen wird in vielen Foren ebenfalls beschrieben. Genau wie bei einer Verwendung zur Entgiftung des Körpers gibt es jedoch recht viele Hinweise darauf, dass hier keinerlei Vorteile erzielt werden können. Es wird häufig betont, dass der Körper durch die Umwelt Gifte in sich aufnimmt. Gifte in dem Sinne wurden wissenschaftlich im menschlichen Körper jedoch nicht nachgewiesen.

Erfahrungen diverser Verwender beschreiben aber ein verbessertes allgemeines Wohlbefinden. Ebenfalls wird häufig davon berichtet, dass sich anfangs bei der Einnahme Kopfschmerzen bemerkbar machen. Angeblich ist dies eine Entgiftungserscheinung.

Organischer Schwefel: Dosierung und Einnahme

Die Verzehrempfehlungen variieren je nach Darreichungsform und Dosierung der Inhaltsstoffe. Im Regelfall wird jedoch in der ersten Woche eine Kapsel am Tag eingenommen. In der zweiten Woche 2 Kapseln pro Tag und anschließend 3 Tabletten am Tag. Im Idealfall wird das Pulver oder die Kapsel zum Essen in Kombination mit einem Fruchtsaft eingenommen. Traubensaft, Aloe Vera Saft oder Orangensaft eignen sich hierzu gut.

Auch bei Kindern soll eine Einnahme möglich sein, genaue Untersuchungen gibt es hier allerdings nicht, weshalb von einer Verabreichung an Kindern und schwangere Frauen abgeraten wird. Die Dosierung des Pulvers beläuft sich meist auf einen halben bis ganzen Esslöffel pro Tag. Eine erhöhte Einnahme kann Berichten zufolge Kopfschmerzen oder Magen/Darm-Beschwerden mit sich ziehen. In dem Fall wird eine Verringerung der Dosierung empfohlen.

Erstverschlimmerung oder Entgiftungserscheinungen?

Häufig wird gerade bei einer höheren Einnahme von organischem Schwefel von Erstverschlimmerungen und Entgiftungserscheinungen gesprochen. Der Körper scheidet überschüssige Mengen automatisch aus, weshalb im Regelfall keine Gefahr besteht. Die vom Hersteller angegebenen Dosierungsempfehlungen sollten dennoch nicht überschritten werden. Weshalb es häufig zu Kopfschmerzen oder anderen Beschwerden bei der ersten Einnahme kommt ist nicht genau bekannt.

Dies hängt möglicherweise jedoch damit zusammen, dass der Körper mit der erhöhten Schwefelaufnahme nicht gut zurecht kommt oder sich an diese erst gewöhnen muss. Im Zweifelsfall sollte die Dosis verringert werden.

Potentielle Nebenwirkungen

Beschrieben werden häufig gerade in den ersten Tagen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Durchfall oder Müdigkeit. Auch Hautausschläge wurden bereits beobachtet. Diese Beschwerden werden häufig als Entgiftungssymptome beschrieben – dahingehend gibt es jedoch keine Nachweise. Schwere Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen soll MSM aufgrund der natürlichen Beschaffenheit jedoch nicht mitbringen – auch bei erhöhter Aufnahme nicht. Auch Gewöhnungserscheinungen sollen keine bemerkbar sein. Kindern und schwangeren Frauen empfiehlt es sich auf eine Einnahme zu verzichten.

Wichtige Medikamente dürfen nicht durch organischen Schwefel ersetzt werden. Bei Unsicherheiten bezüglich der Einnahme sollten Verbraucher einen Arzt um Rat bitten.

MSM für das Pferd

Frische tierische Nahrung weist einen höheren Schwefelgehalt als trockene Nahrung auf. Aus diesem Grunde kann es häufig zu einem Schwefelmangel bei Pferden kommen. Mittels MSM Pulver kann dieser ausgeglichen werden.

Anschließend bleibt sichergestellt, dass der an vielen Prozessen beteiligte Schwefel seiner Arbeit ungehemmt nachgehen kann. So können Bänder und Sehnen optimal arbeiten. Auch der Aufbau von Knorpel profitiert.

MSM Gel

Auch für die äußerliche Anwendung kann organischer Schwefel in Form von MSM Gel bezogen werden. Das nicht fettende Gel soll über die Haut aufgenommen werden und so wohltuend wirken. Gleichzeitig pflegt das Gel aber auch selbige. Vor allem für reifer werdende Haut soll es gut geeignet sein.

Was beim Kauf von MSM Kapseln beachten?

Beim Kauf von Methylsulfonylmethan Produkten sollten Verbraucher auf einen möglichst hohen Reinheitsgrad achten. So wird verhindert, dass unnötige Füllstoffe oder Zusätze aufgenommen werden. Am besten eignet sich hierzu das Pulver. Dieses schmeckt jedoch sehr bitter und sollte auch deshalb mit ausreichend Fruchtsaft aufgenommen werden. Ebenfalls empfehlenswert ist es sicherzustellen, dass das Produkt in Deutschland hergestellt wird. Auch, wenn dies nicht zwingend notwendig ist – so werden deutsche Qualitätsstandards beachtet.

Studien zu organischem Schwefel

MSM mit Glucosamin bei Arthrose: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17516722

Antioxidative Kapazität von organischem Schwefel: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22525653

Studie über den Einsatz bei Knieschmerzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16309928

Einsatz bei Entzündungen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19336900

MSM in der Krebsforschung: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22485142?dopt=Abstract

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alexandra

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