Studie zeigt, dass fast die Hälfte der CBD-Anwender aufhören können, Arzneimittel zu nehmen
CBD ist neben Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC, „Dronabinol“) der bekannteste Wirkstoff der Hanfpflanze. Da CBD nicht den rechtlichen Beschränkungen wie Cannabis und THC unterliegt, findet es eine immer breitere praktische Verwendung durch Patienten und Pharmafirmen.
Die bislang größte Studie zu Cannabidiol (CBD) hat gezeigt, dass viele Patienten mit CBD eine so große Linderung bei ihren Beschwerden erleben, dass sie pharmazeutische Rezepte ganz weglassen können.
Die Forschung wurde geführt von der Brightfield Group und HelloMD und beinhaltete 2’400 Teilnehmer von HelloMD’s Gemeinschaft von 150’000 Nutzern. Die Umfrage ergab, dass 55 Prozent der CBD-Nutzer Frauen waren, während Männer THC-dominante Produkte bevorzugten.
Dr. Perry Solomon, Chef-Amtsarzt von HelloMD sagt, dass die Hauptgründe, warum Menschen CBD verwenden, Schlaflosigkeit, Depressionen, Angstzustände und Gelenkschmerzen sind.
“Wir sehen einen exponentiellen Anstieg des Interesses an CBD-Produkten aus unserer Patientengemeinschaft – insbesondere unter Frauen”, sagte Solomon Forbes. “Während wir noch viel über CBD lernen können, können wir diese eine Tatsache nicht ignorieren; Die Mehrheit derjenigen, die heute CBD-Produkte verwenden, profitiert von großem Nutzen. Dies birgt das Potenzial für weitreichende Konsequenzen.”
42 Prozent der an der Studie beteiligten CBD-Anwender sagten den Forschern, dass sie dank CBD-Produkten verschreibungspflichtige Medikamente wie Tylenol, Ibuprofen und stärker süchtige verschreibungspflichtige Schmerzmittel absetzen konnten.
kann als Arzneimittel von einem Arzt verschrieben und als Rezepturarzneimittel über die Apotheke bezogen werden.
Es ist kein Betäubungsmittel-Rezept nötig, da CBD nicht im Betäubungsmittelgesetz aufgeführt wird.
Als Rezepturarzneimittel wird es nicht automatisch von der Krankenkasse erstattet und sollte auf Privatrezept verordnet werden, weil sonst die Ärzte von den Krankenkassen in Regress genommen werden. Im Rahmen einer Einzelfallprüfung ist ein Antrag auf Kostenerstattung dann aber im Nachhinein möglich und sinnvoll.
Darüber hinaus gibt es auf dem deutschen Markt CBD-haltige Hanföle, die mit einem THC-Gehalt von unter 0,2% als Lebensmittel oder Kosmetik legal verkauft werden. Diese Präparate dürfen nicht als Medizin verkauft oder beworben werden, auch wenn sie eine medizinische Wirkung haben. CBD-haltige Hanföle sind nicht zu verwechseln mit stark THC-haltigem illegalem Cannabisöl (veraltet auch „Haschischöl“).
Die Firma Bedrocan hat zwei CBD-haltige Sorten medizinischer Cannabisblüten im Angebot. Bediol enthält 6% THC und 8% CBD und Bedrolite 9% CBD und <1% THC. Cannabisblüten können mit einer Ausnahmegenehmigung im Rahmen einer Selbsttherapie in der Apotheke erworben werden. Die Sorte Bedrolite wird erst seit 2014 vertrieben und wird nach dem aktuellen Kenntnisstand in Deutschland bereits genutzt.
Bedrocan beliefert auch den kanadischen Markt mit diesen Sorten. In den USA wurden ebenfalls CBD-haltige Sorten für den medizinischen Einsatz gezüchtet.
Einsatzgebiete
Viele Erkenntnisse über die medizinische Wirkung von CBD sind noch wenig gesichert. Neben umfangreichen Erfahrungsberichten gibt es kaum fundierte Studien, meist Zellversuche, Tierexperimente oder Einzelfallbeschreibungen.
CBD wirkt entkrampfend. Dieser Effekt wurde für das Cannabismedikament Sativex, welches CBD und THC enthält, für die Indikation Spastiken bei MS nachgewiesen und genutzt. CBD könnte auch bei anderen Dystonien (Bewegungsstörungen) helfen, wie sie als Symptom bei der Parkinson-Krankheit auftreten. Konkret eingesetzt wird es insbesondere bei Epilepsie, dies wird im Folgenden noch ausgeführt. Neben den eigentlichen Epilepsieerkrankungen kann es auch bei epileptischen Anfällen als Symptom anderer Krankheiten wie dem Angelman-Syndrom helfen.
Die schon beschriebene antipsychotische Wirkung wird in Medikamentenstudien mit Schizophrenie-Patienten derzeit erforscht. Die entzündungshemmende Wirkung von CBD kann u.a. bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Arthritis, Asthma sowie weiteren Autoimmunkrankheiten helfen. CBD wirkt angstlösend wie Diazepam, hilft bei Übelkeit und es besitzt neuroprotektive und antibakterielle Eigenschaften. Es hemmt die Anhäufung von Prionproteinen wie beim Rinderwahnsinn (BSE).
Es wird angenommen, dass CBD eine Reduktion des Diabetesrisikos bewirkt. CBD könnte für den nachgewiesenen präventiven Effekt von Cannabis bei Diabetes verantwortlich sein. Konkret erforscht wird in diesem Zusammenhang derzeit jedoch ein anderes Cannabinoid (THCV).
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