Strand in Finnland – Das Rätsel der Eis-Eier
An einem Strand in Finnland liegen Hunderte Eier aus Eis. Sie sehen so perfekt aus, als hätte sie jemand hergestellt und dort abgelegt. Aber für das Phänomen gibt es eine natürliche Erklärung.
Sein Glück, dass der Hobbyfotograf Risto Mattila seine Kamera dabeihatte, als er vor ein paar Tagen am Marjaniemi-Strand mit seiner Frau spazieren ging. Denn zu fotografieren gab es auf der kleinen Insel Hailuoto an Finnlands Westküste diesmal wirklich etwas Besonderes: Hunderte Eier aus Eis, oval und so perfekt geformt, als wären sie von einer Heerschar Hühner genau hier frisch gelegt worden.
Mattila lebe seit Jahren nahe dem Meer, aber so etwas habe er noch nie gesehen, heißt es in einem Bericht der “BBC”.
Manche der Eisformationen hätten die Größe eines Hühnereis gehabt, andere seien fast so groß wie Fußbälle gewesen. Wie entstehen die wunderlichen Formationen?
Eine Erklärung lieferten verschiedene Wetterexperten. Laut Jouni Vainio vom Finnish Meteorological Institute (FMI) müssten bestimmte meteorologische Voraussetzungen erfüllt sein, damit sich die Eiseier bilden können. Wasser und Luft müssen eine Temperatur um den Gefrierpunkt haben. Laut Mattila sei es zum Zeitpunkt der Aufnahme etwa ein Grad Celsius unter null gewesen.
Damit die Eiseier entstehen können, sind noch weitere Bedingungen nötig: Ein flacher Strand und der richtige Wind. Er beeinflusst die Wellenbewegungen, die nicht zu stark und nicht zu schwach sein dürfen. Wenn sich dann um einen Kiesel oder ein angeschwemmtes Stückchen Holz eine kleine Eisschicht bildet, kann sie durch die sanften Bewegungen an der Wellenkante immer größer und gleichmäßig anwachsen: Es gefrieren immer neue Wasserschichten.
Ein britischer Wetterexperte vermutet, dass die Bälle als Bruchstücke aus größeren Eisschichten entstehen, die dann von der Brandung und dem Sand rund geschliffen werden.
Ähnliche Eisphänomene wurden auch schon anderswo beobachtet. Vor zwei Jahren entdeckten Anwohner in Russland kreisrunde Eiskugeln. Sie lagen nahe der Ortschaft Nyda in Nordwest-Sibirien an der Küste. Auch am Lake Michigan nahe Chicago wurden solche Kugeln schon entdeckt.
Doch das Phänomen der Eiseier sei sehr selten, sagen die Meteorologen. Zudem verschwinden die gleichmäßigen Formationen schnell. Mattila und seine Frau hatten also großes Glück.
joe
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