Spahn plant massenhaft Coronatests in Pflegeheimen
Ab Mitte Oktober soll es losgehen: Gesundheitsminister Jens Spahn will die Menschen in Alten- und Pflegeheime flächendeckend auf Corona testen lassen. Kosten könnte dies einen dreistelligen Millionenbeitrag. Alle Entwicklungen im Ticker.
Alten- und Pflegeheime sollen ab dem 15. Oktober flächendeckend Coronatests durchführen, um Bewohner, Personal und Besucher besser vor dem Virus zu schützen.
Das geht aus einem Referenten-Entwurf für eine Nationale Teststrategie hervor, mit dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Einsatz von Coronatests in Deutschland regeln will. Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums bestätigte dem Evangelischen Pressedienst am Samstag einen entsprechenden „Spiegel“-Bericht. Der 23-seitige Entwurf sieht demnach ähnliche Regelungen für Krankenhäuser, Einrichtungen für ambulantes Operieren, Arzt- und Zahnarztpraxen, Dialyseeinrichtungen, Praxen humanmedizinischer Heilberufe sowie ambulante Pflegedienste vor.
Werde in solchen Einrichtungen eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt, habe jeder, der in den vorangegangenen zehn Tagen dort anwesend gewesen sei, Anspruch auf einen Test. Ziel sei es, besonders gefährdete Personen besser zu schützen, heißt es in dem Entwurf.
Pflegeheime sollen nach dem Willen des Gesundheitsministeriums zum Beispiel ein monatliches Kontingent für sogenannte Antigen-Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen. Geplant seien bis zu 50 Tests pro Bewohner. Eine Einrichtung mit 80 Bewohnern könnte also bis zu 4000 Tests im Monat nutzen.
Bezahlt werden sollen die Schnelltests über den Gesundheitsfonds, aus dem gesetzliche Krankenkassen ihre Mittel erhalten. Das Ministerium veranschlagt dafür einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag, abhängig von der Entwicklung des Testgeschehens.
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