“Nessie”-Mythos – Forscher präsentieren Erklärung für das Monster von Loch Ness
Lebt im schottischen Loch Ness eine Echse aus der Urzeit? Nein, sind sich Wissenschaftler nach einer umfangreichen DNA-Analyse sicher. Hinter dem angeblichen Monster könnte ein anderes Tier stecken.
Das erste Mal tauchte Nessie angeblich im Jahr 565 auf. Der Geistliche Abdomnan von Iona berichtete, wie ein Ungeheuer im Loch Ness einen Mann attackierte. Nur mit Gottes Hilfe sei er gerettet worden. In den folgenden 1500 Jahren gab es immer wieder Berichte über Sichtungen eines Monsters in dem schottischen Süßwassersee.
Theorien über Nessie gibt es reichlich: Mal handelt es sich um einen überlebenden Dinosaurier, mal um einen Baumstamm, einen Fisch, einen Watvogel oder schlicht um Wellen, die sich unheimlich auftürmen. Nun wollen Forscher eine andere Antwort auf das Rätsel gefunden haben.
In den vergangenen Monaten sammelten sie in dem schottischen See jede Menge DNA-Spuren und hofften, alle in dem See lebenden Tierarten erfassen zu können. Die Forscher um den neuseeländischen Biomediziner Neil Gemmell analysierten mehr als 500 Millionen Erbgut-Sequenzen und verglichen diese mit bestehenden Datenbanken.
Dieses Bild machte Nessie berühmt, später entpuppte es sich als Fälschung
Nessie ist ein Aal
Das Ergebnis: Nessie ist aller Wahrscheinlichkeit nach kein monströses Seeungeheuer, sondern eher ein riesiger Aal – wenn es überhaupt ein Monster gibt.
“Es gibt ein sehr großes Vorkommen an Aal-DNA”, sagte Gemmell. “Unsere Daten geben keinen Aufschluss über ihre Größe, aber angesichts der bloßen Menge des Materials können wir nicht ausschließen, dass riesige Aale in Loch Ness sind.”
Laut Gemmell vermuteten Forscher bereits 1933, dass es sich bei dem angeblichen Seeungeheuer um einen Aal handelt. Taucher hätten von “Aalen dick wie Beine” und mutmaßlich bis zu vier Meter Länge berichtet.
Hinweise auf ein saurierartiges Untier fanden die Forscher dagegen nicht. Laut einer Theorie überlebte in Loch Ness mindestens ein Plesiosaurier. Auch mögliche Riesenwelse, Störe oder Grönlandhaie schließen die Forscher aus. Aale blieben die einzig plausible Erklärung.
Allerdings räumen die Wissenschaftler ein, dass durch die Proben wahrscheinlich nicht alle Tiere in dem See nachgewiesen werden konnten. Die Analyse stützt sich auf sogenannte eDNA. Dabei werden kleinste Spuren von Erbgut analysiert, die Lebewesen in der Umwelt hinterlassen. Diese lösen sich jedoch meist nach kurzer Zeit wieder auf.
Erst Anfang der Woche hatte ein Video für Aufsehen gesorgt, das die schemenhaften Umrisse eines länglichen Objekts zeigt, das sich durch den Fluss Ness schlängelt.
koe/AFP
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