Ein Kind – oder eher doch nicht?

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“Dem Paar geht es doch nur um Selbstverwirklichung” – das bekommen Kinderlose tatsächlich oft zu hören, besonders wenn sie gute Jobs haben und ihr Leben genießen. Da hat sich ein unnötiger Graben zwischen Eltern und kinderlosen Paaren gebildet. Fest steht: Niemand bekommt Kinder, um das Rentensystem zu stützen.
Nicht unbedingt. Das Kind als eigentliche Quelle des Beziehungsglücks rückt offensichtlich immer stärker in den Hintergrund. Hier hat ein Wertewandel stattgefunden. Das Leben mit einem Kind ist nur noch einer von vielen Lebensentwürfen. Eine erfüllte und Glückliche Partnerschaft steht bei den meisten deutlich höher im Kurs.

Allerdings. Die traditionellen Muster sind nach wie vor sehr mächtig. Die Familie gilt immer noch als DAS Ideal, und zwar mit zwei Kindern; das wird von unserer Gesellschaft so gestützt. Warum ein Paar keine Kinder hat, geht eigentlich niemanden etwas an. Man sollte sich gut überlegen, mit wem man darüber sprechen will, und dann klar die eigene Lebensform vertreten. Man kann auch lernen, das Thema sportlich zu nehmen.
Auch mit Kindern gibt es andere Themen als Brei, Windeln oder Teddybären. Sicher: Anfangs nimmt ein Baby die Eltern und besonders die Mutter komplett in Beschlag, und das ist auch gut so. Trotzdem gilt: Spätestens nach dem Abstillen sollte Frau auch wieder ihre eigenen Interessen verfolgen. Kein Kind braucht Eltern, die sich völlig selbst aufgeben. Damit der Nachwuchs selbstständig wird, sollten sich eben auch die Eltern frühzeitig abnabeln.
Klarheit in der Kinderfrage ist wichtig, damit man nicht irgendwann bereut, keinen Nachwuchs bekommen zu haben. Deshalb raten Psychologen: Wer über 32 und dabei unsicher ist, sollte genau abklopfen, welche Rolle die eigene Familienhistorie dabei spielt. Vielleicht auch mit professioneller Hilfe – denn belastende Kindheitserlebnisse lassen sich sonst nur schwer kaum aufarbeiten.
Stellen Sie sich vor, Sie wären 80 und blicken auf Ihr Leben zurück. Gehört da ein Kind ins Bild, oder erscheint Ihnen das Leben auch zu zweit ausgefüllt? Fragen Sie sich auch: Welche Ziele haben wir gemeinsam, und wie lassen sich diese mit Kindern vereinbaren? Und: Machen Sie unbedingt den Praxistest, werden Sie Gast in möglichst vielen unterschiedlichen Familien, leihen sie sich auch mal Kinder von Freunden aus. Denn die Kinderfrage stellt sich immer wieder an verschiedenen Punkten im Leben neu.
Bedenken Sie auch: wann die fruchtbaren Tage einer Frau sind, ist der Dreh und Angelpunkt rund um das Thema Wunschkind. Als Frau sind Sie jeden Monat nur wenige Tag lang fruchtbar – und zwar um den Eisprung herum.
Erstgebärende werden derzeit immer älter. Klar, gibt es Fälle, bei denen es unkompliziert klappt. Und natürlich gibt es heute die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung. Doch man sollte wissen: Die Chance, dass diese Behandlung gelingt, liegt bei rund 20 Prozent. Mit zunehmendem Alter wird sie deutlich geringer, mit 40 liegt sie nur noch bei rund 10 Prozent.
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