Bei Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit des Dünndarms, die durch Gluten ausgelöst wird. Nehmen Erkrankte Getreide zu sich, das dieses sogenannte Klebereiweiß enthält, treten bei ihnen Magen-Darm-Beschwerden oder sogar Gelenkschmerzen auf. Einzig der konsequente Verzicht auf Lebensmittel mit Gluten verspricht Besserung. Doch welche Ernährungsalternativen gibt es für Menschen mit dieser Krankheit?
Immer mehr Menschen in den Industrieländern sind von Lebensmittelunverträglichkeiten betroffen, wobei die Wissenschaft die Ursache dafür unter anderem im westlichen Lebensstil sieht. Chronischer Stress im Alltag sowie eine ungesunde Ernährung stehen im Verdacht, das Immunsystem und den Darm so stark zu belasten, dass Autoimmunkrankheiten wie Zöliakie begünstigt werden. So geht man mittlerweile davon aus, dass weltweit etwa ein Prozent der Bevölkerung unter der Glutenunverträglichkeit leidet.
Da die Diagnose einer solchen Unverträglichkeit jedoch langwierig ist und die Symptome unspezifisch sind, ist es denkbar, dass weitaus mehr Menschen von Zöliakie betroffen sind, ohne dass sie es wissen. Heilbar ist die Autoimmunkrankheit nicht, doch eine glutenfreie Diät kann ein Leben ohne Symptome ermöglichen.
Alternative Getreidesorten ohne Gluten
Gluten ist ein natürliches Eiweiß, das in Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Dinkel enthalten ist, und somit auch in daraus hergestellten Lebensmitteln wie Nudeln oder Brot. Diese sind für Betroffene tabu und sollten durch alternative Lebensmittel ersetzt werden, damit der Körper trotzdem mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt ist. Zu den glutenfreien Getreidesorten zählen Amaranth, Mais oder Reis, aber auch Quinoa, bei dem es sich streng genommen nicht um eine Getreideart handelt.
Das Pseudogetreide wird aus der Quinoa-Pflanze gewonnen, deren Blätter und Körner essbar sind und von der Struktur echten Getreidearten ähneln. So lässt sich in Rezepten das glutenhaltige Getreide einfach durch die Quinoa-Körner ersetzen, die zudem noch eine Vielzahl an Nährstoffen wie Eiweiß, Magnesium und Zink liefern. Beim Kauf der Körner sollte man darauf achten, dass das Produkt ein Biosiegel und ein Fairtrade-Zertifikat hat. Dieses stellt sicher, dass die Quinoa-Bauern in Südamerika angemessene Löhne bekommen.
Ausgewogene Ernährung mit wichtigen Nährstoffen
Leidet man unter Zöliakie, sollte man jedoch nicht nur auf glutenfreie Getreidesorten setzen, sondern auch auf eine ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen, Nüssen, Samen und Gemüse achten. Wer die regionale Landwirtschaft stärken möchte, findet Lebensmittel mit wichtigen Nährstoffen auch beim Bauern um die Ecke.
So sind Chiasamen als Superfood in aller Munde, doch diese wachsen nicht in Deutschland, sondern müssen erst importiert werden. Stattdessen kann man zu den heimischen Leinsamen greifen, die ähnliche wichtige Nährstoffe enthalten und auch glutenfrei sind. So vermeidet man unnötige Transportwege und sorgt trotzdem für seine Gesundheit.